Das Sommerhaus Albert Einsteins in Caputh

Einstein-Haus
Quelle: Zoonar / Bernd Kroeger

Das Einsteinhaus in Caputh wird von dem Architekten Konrad Wachsmann (1901—1980) - einem Pionier des industriellen Bauens - 1929 erbaut. Albert Einstein bewohnt das Haus mit seiner Frau Elsa in den Sommermonaten bis zum Herbst 1932. Sie verleben dort glückliche Zeiten und begrüßen zahlreiche Freunde aus aller Welt, Künstler und Wissenschaftler, darunter mehrere Nobelpreisträger, wie z.B. Max Planck und Max von Laue. Seinen Sohn Eduard lädt Albert Einstein zu einem Besuch ein mit den Worten „Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt”.

Aufgrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten kehren Albert und Elsa Einstein 1933 von einer USA-Reise nicht mehr nach Deutschland zurück. Das Haus wird an das benachbarte Jüdische Kinder- und Landschulheim Caputh vermietet, ehe es 1935 willkürlich vom Staat beschlagnahmt wird. Das Anwesen geht in den Besitz der Gemeinde Caputh über, wird zunächst als Kindergarten und Ausbildungsstätte für Kindergärtnerinnen und während des Zweiten Weltkrieges von der Wehrmacht genutzt.

Von 1945 bis 1978 diente das Haus verschiedenen Mietern als Wohnhaus. Es wird unter Denkmalschutz gestellt, zum 100. Geburtstag Einsteins 1979 durch die Akademie der Wissenschaften der DDR restauriert und dann als Gästehaus und „Gedenkstätte” genutzt. Alle Verhandlungen über eine Rückgabe des widerrechtlich enteigneten Hauses bzw. eine Entschädigung von Einstein und seinen Erben scheitern.

Nach einem langen Restitutionsverfahren steht als Haupteigentümerin die Hebräische Universität Jerusalem fest, die auch den Nachlass Albert Einsteins besitzt. Seit der Restaurierung im Jahr 2005 betreut das Einstein Forum Potsdam das Haus - 100 Jahre, nachdem Einstein die Spezielle Relativitätstheorie formulierte.